Dienstag, 12. Mai 2015

13 Dinge, die wir an Guatemala lieben


Guatemala hatten wir vor unserer Reise gar nicht so richtig auf dem Schirm. Der ursprüngliche Plan war es, eigentlich nur kurz auf dem Weg von Belize nach Chiapas (Mexiko) durchzufahren, mit einem Zwischenstop in Tikal. Doch je mehr wir uns mit dem vielfältigen Nachbarstaat von Mexiko beschäftigten, desto mehr wollten wir davon sehen. So sind aus 3 Tagen fast 3 Wochen geworden.

...und wir sind tatsächlich von Guatemala als Reiseland sehr begeistert und empfehen es wärmstens weiter. Was uns in Guatemala am besten gefällt und was wir vielleicht auch nicht ganz so toll finden, haben wir zusammengefasst:


1. Die atemberaubende Vulkanbesteigung von Acatenango

Die 2-tägige Vulkanbesteigung des Acatenango mit Blick auf den aktiven Fuego war einfach überwältigend. Ein solches Naturschauspiel live mitzuerleben ist schwer beeindruckend. Vor allem der Sonnenaufgang am nächsten Morgen mit Farben, wie nicht von dieser Welt. Unser absolutes Highlight in Guatemala.





2.  Eine Fahrt mit dem Chickenbus

Chickenbusse gibt es überall und verbinden das Land verkehrstechnisch miteinander. Eine Fahrt mit diesen knallbunten, ausrangierten amerikanischen Schulbussen ist auf jeden Fall ein Abenteuer und Erlebnis. Der Name "Chickenbus" kommt nicht von ungefähr. Oftmals wird die Ware (wie z.B. Hühner) damit zum Markt transportiert oder zurückgebracht, da der Chickenbus das günstigste Verkehrsmittel in Guatemala ist. Und voll ist ein Chickenbus eigentlich nie. Zu dritt quetscht man sich auf die schmalen, für Kinder ausgelegten, Bänke oder steht eng auf eng im Gang. Es gibt auch keine Haltestellen. Überall auf dem Weg kann man per Handzeichen ein- oder aussteigen. Nachts sollte man dieses Transportmittel allerdings besser meiden. Aufgrund der vielen Stopps kann es da zu Überfällen kommen.





3. Schwimmen in den kristallblauen Becken von Semuc Champey

Kristallklar, türkisblau und himmlisch erfrischend, liegen die Wassertreppen von Semuc Champey mitten im Dschungel. Kleine Fische knabbern überschüssige Hautschuppen von den Füßen. Was für eine Erholung.





4. Sich auf einem der bunten Märkte treiben lassen

In jeder Stadt gibt es mindestens einen dieser bunten Märkte. Sich treiben zu lassen, die Händler und Menschen beobachten und selbst Obst und Gemüse frisch und reif einzukaufen ist ein absolutes Muss.





5. Die mystische Stimmung an der Laguna Chikabal aufsaugen 

Leises Gemurmel, verzweifeltes Flehen dazu steigt mystischer Nebel über dem See auf. Ein Vulkankrater, bei dem man die tiefe religöse Verbundenheit der Mayas mit der Natur spüren kann. Ein einprägendes Erlebnis in der Nähe von Xela.





6. Ins Gespräch mit den Einheimischen kommen

Die Menschen in Guatemala sind freundlich, hilfsbereit und sehr interessiert. Wir haben das Gefühl, dass sie sehr bemüht um die Touristen sind und ein gutes Bild von sich nach außen tragen möchten. Wenn man mal nicht weiß wohin, wird man sehr schnell angesprochen und einem der richtige Weg gezeigt. An den Busbahnhöfen wird man sofort abgefangen und bis zum richtigen Bus begleitet. Aber auch abgesehen davon, möchten die Leute gerne etwas von einem erfahren und sind sehr interessiert. Je mehr man sich auf sie einlässt, desto mehr erfährt man - wie eben überall auf der Welt.

Wir empfinden Guatemala in keiner Situation als gefährlich oder haben das Gefühl jemand will uns tatsächlich etwas Böses - mal abgesehen davon, dass der eine oder andere Touristen mal gerne übers Ohr haut - wie eben auch überall auf der Welt ;)





7. Die Baukunst der Mayas und die vielfältige Tierwelt des Dschungels in Tikal zu bewundern 

Die Pyramiden von Tikal mitten im Dschungel geben den Besuchern einen spannenden Einblick in die Welt der Mayas. Dabei entdeckt man gleichzeitig die beeindruckende Tierwelt mit Brüllaffen, Papageien, Tukanen und Nasenbären.





8. Das super-leckere Straßenessen genießen 

Das Straßenessen in Guatemala ist super lecker und an fast jeder Ecke zu finden. Die Stände, um die die meisten Einheimischen stehen, sind meist sehr zu empfehlen. Vor allem die "Tortas Mexicanas" haben es uns angetan. Yummy.





9. In einer besseren Welt ankommen in Utopia

Einfach mal in der Hängematte entspannen und auf den Dschungel blicken. Ein paar Meter weiter fließt plätschernd ein Bach vorbei. Irgendwo singt laut ein Vogel. In Utopia in Semuc Champey scheint die Welt still zu stehen. W-Lan gibt es nur ein paar steile Meter den Berg hoch unter dem Namen "Stop using Facebook and go play". Zu Abend essen alle gemeinsam und jeder das gleiche: Familymeal. In diesem Hostel mit riesiger Terasse lässt es sich gut ein paar Tage aushalten.





10. Wandeln auf den bunten Friedhöfen

Die Friedhöfe in Guatemala sind anders als in Deutschland. Nämlich bunt. Jedes Jahr an Allerheiligen kommt die ganze Familie zusammen. Sie malt das Grab des Verstorbenen wieder in einer knalligen Farbe an. Dazu wird gemeinsam am Grab gegessen und getrunken, gerne auch Alkohol und mit und über den Verstorbenen gesprochen. Eine andere Art mit dem Tod umzugehen. Vielleicht eine etwas Fröhlichere?





11. Flanieren auf den Kopfsteinpflaster-Straßen von Antigua

Kleine Gässchen mit Kopfsteinpfaster werden von knallbunten Häusern gesäumt. Hin und wieder unterbricht eine alte Kirche, die sich sonst Wand an Wand reihenden Gebäude. Schachbrettartig verlaufen die Straßen in die vier Himmelsrichtungen. Am westlichen Ende der Altstadt erstreckt sich der Markt mit allerlei Obst und Gemüse, aber auch Krimskrams. Wir schlendern gemütlich umher. Bei klarer Sicht erhebt sich der Vulkan Agua majestätisch über den tiefgelben Torbogen. Wirklich eine malerische Kulisse, was auch der ein oder andere Künstler entdeckt hat und sein Können auf der Straße unter Beweis stellt.





12.  Sein Spanisch in einer der vielen Sprachschulen verbessern 

Spanisch lernen in Guatemala ist einfach und vor allem auch günstig. Für 5 EUR/h bekommt man einen guten Privatlehrer. In Guatemala wird ein sauberes und langsames Spanisch gesprochen. Deshalb sprießen überall die Sprachschulen wie Pilze aus dem Boden. Ob in Antigua, am Lago Atitlan oder in Xela. Wo man gerne ein paar Tage länger bleiben möchte, einfach einen Kurs buchen und los gehts. So kann man auch viel besser mit den Einheimischen in Kontakt kommen - wenn jeder die gleiche Sprache spricht :)





13. Vollkommene Entspannung in den heißen Quellen Fuentes Georginas

Nach einem anstrengenden Tag in das heiße Wasser gleiten und die Gänsehaut, die sich aufgrund des raschen Temperaturunterschieds bildet, genießen. Weiter hinein in Richtung der Felsen schwimmen und mit jedem Zug den Anstieg der Temperatur deutlich spüren. Schließlich erschrocken die Hand zurückziehen, mit der man gerade das "kochendheiße" Wasser, das direkt aus dem Felsen austritt, berührt hat. Der perfekte Ausflug für einen kühlen Tag.





Leider gibt es auch das Ein oder Andere, was uns tatsächlich nicht so gefallen hat:
(Bilder sind nur bedingt vorhanden. Ab jetzt versuchen wir auch die negativen Seiten noch mehr einzufangen)

1. Müllberge in der Natur

Es gibt leider keinerlei Umweltbewusstsein in Guatemala. Alle Einkäufe sind bereits oder werden mehrfach in Plastik verpackt und der gesamte Müll - sicherlich auch aus Mangel einer Müllabfuhr - später irgendwo in die Natur geworfen. Nur sehr selten gibt es Mülldeponien, um die sich dann die Geier scharen. Manchmal kann man zumindest beobachten wie in den Dörfern kleine Müllhaufen gebildet werden, die man anschließend anzündet. Aber in der Regel lässt jeder alles fallen wo er gerade steht. Dementsprechend gibt es kaum einen Flecken, auf dem kein Müll liegt. Wirklich schade für die tolle Landschaft.


2. Die ständige Präsenz von Militär und Polizei

Überall und zu jeder Zeit ist das Militär und/oder die Polizei präsent. Ob an Straßenecken, vor Banken, am Eingang von Geschäften, ständig blickt man auf eine Pumpgun. Obwohl das bestimmt Sicherheit ausstrahlen soll, habe ich mich doch dabei stets leicht unwohl gefühlt. Dennoch muss man sagen, dass wir Guatemala - ob wegen oder trotz lässt sich sicherlich streiten - als sehr sicheres Reiseland empfinden und uns in keiner Situation wirklich unwohl oder gar bedroht fühlen.


3. Die schlechten Zähne vieler Kinder

Dass die medizinische Vorsorgung in einem Dritteweltland wie Guatemala natürlich alles andere als gut ist, wissen wir. Allerdings ist es doch erschreckend zu sehen, wie sehr viele kleine Kinder bereits mit ihren verfaulten Zähnchen tagein und tagaus auf Süßkram herumkauen. Da kann man nur hoffen, dass sie an dem schlechten Umgang mit den Milchzähnen lernen, wie man es besser machen kann.


4. Überall umherstreunende Straßenhunde

Etwas unbehanglich fühlen wir uns, wenn Straßenhunde, die durch die Gassen streunen, anfangen uns zu folgen. Essen auf einem großen Platz ist eigentlich gar nicht möglich, weil die Hunde dann, wie die Hyänen, um einen herumschleichen. Auf der einen Seite glücklicher auf der anderen Seite trauriger Weise, haben sie mit Menschen oft keine guten Erfahrungen gemacht, sodass ein energischer Schritt auf sie zu oft schon ausreicht, dass sie zumindest ein paar Meter zurückweichen. Zum Glück sind wir gegen Tollwut geimpft, das lässt uns das Ganze manchmal etwas entspannter sehen.


5. Die Bumps, die jede Autofahrt zum Abenteur machen

Die Mentalität der Menschen hier ist natürlich auch etwas anders als in Europa. Vorschriften sind in der Regel dazu da, um ignoriert zu werden. Deshalb wird im guatemalesischen Straßenverkehr eher die Regel angewandt: "Wer nicht hören will, muss fühlen", und vor jede Gefahrenstelle werden Bumps eingebaut. Bumps sind kleine Hügel in der Fahrbahn, die man nur mit geringer Geschwindigkeit überfahren sollte, wenn einem sein Auto lieb ist. Grundsätzlich also eine gute Idee, um den Verkehr etwas zu regulieren, unterwegs können sie aber doch nervtötend sein. Die Stoßdämpfer der meisten Fahrzeuge sind so schlecht, dass sie diesen Namen  gar nicht mehr verdienen. Bei jedem Bump wird man komplett durchgeschüttelt. Bei Dunkelheit kann außerdem der eine oder andere auch mal gerne übersehen werden, was sowohl das Auto als auch die Insassen ganz schön zusammenstaucht. Und ständig wird der Fahrfluss unterbrochen, auch wenn eigentlich alles frei ist. Ich bin auf jeden Fall kein großer Fan davon.

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