Mal wieder heißt es "Lago Atitlan ist vielleicht der schönste See auf der ganzen Welt." Wir sind gespannt. Was wir uns auf jeden Fall vorstellen können, dass es eines der beeindruckensten Naturwunder in Guatemala ist. Lago Atitlan ist nach einer Vulkanexplosion vor ca. 84.000 Jahren im Krater entstanden. Wir wollen uns eine solche Explosion gar nicht erst vorstellen, die einen See mit knapp 130qkm entstehen lassen kann.
Die Besonderheit von Lago Atitlan ist, dass der See auf ca. 1.500m Höhe liegt und von drei Vulkanen eingerahmt wird. Um den See herum liegen malerisch einige kleine Dörfer. Zwei sind bei Touristen besonders beliebt: Panajachel und San Pedro. Wir entscheiden uns für San Pedro, da Panajachel wohl nochmal deutlich touristischer sein soll. Nach ca. 3 Stunden holpriger Fahrt aus Antigua kommen wir an. Es herrscht absolute Nebensaison, sodass wir die günstigste Unterkunft bis jetzt aushandeln können: Ein Doppelzimmer, mit eigenem Bad, Veranda und Hängematte für gerade einmal 7,50EUR/Nacht. Eigentlich könnte man es hier aushalten.
Leider haben wir mit der Sicht, wie bereits in Antigua, weniger Glück. So kurz vor der Regenzeit (in Guatemala gibt es eigentlich nur zwei Jahreszeiten: 6 Monate Sonnenschein, 6 Monate Regen) ist es meist recht diesig und bedeckt. Die gegenüberliegende Seeseite können wir, wenn überhaupt, nur erahnen.
Der See selbst hat keinen Abfluss, wodurch der Pegel jährlich ansteigt. Einige Häuser stehen deshalb bereits im Wasser. Andere versuchen verzweifelt mit Sandsäcken die Natur zurückzuhalten. Seenahe Grundstücke stehen oftmals zum Verkauf.
Dennoch leben die Menschen mit dem See. Frauen waschen die Kleidung an den Waschsteinen nahe des Ufers. Ganze Familien erledigen ihre Körperpflege im See: Duschen, Zähneputzen, usw.
Zum Schwimmen ist der See allerdings nicht sonderlich geeignet. Er ist recht kalt. Es gibt keine guten Einstiege, geschweige denn Strände. Aktivitäten sind vor allem Kajak fahren und Vulkanhiking. Auch zum Spanischlernen kommen viele Traveler an den Lago Atitlan. Außerdem sieht man an jeder Ecke hängengebliebene Hippies. So richtig können wir die Wahl nicht nachvollziehen. Wir finden, dass es doch etliche schönere Orte in Guatemala gibt. Aber vielleicht liegt es tatsächlich auch an der Jahreszeit.
Wir beschließen nach zwei Nächten weiterzureisen nach Xela. So richtig begeistert sind wir nämlich tatsächlich nicht. Beim Herausfahren geht es wieder steil ins Gebirge. Der Bus quält sich ganz langsam im ersten Gang den Abhang hinauf. Wir schauen nochmal zurück auf den See und machen uns bewusst, dass das aktuell die Kraterwand ist. Diese Vorstellung wiederrum ist wirklich beeindruckend.
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Blick auf den See, leider ist die Sicht nicht klar |
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Viele Häuser stehen bereits im Wasser |
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Ein paar Meter raus aus der Stadt hat man einen tollen Blick auf San Pedro |
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Drei "Cowboys" bei der Arbeit |
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Bunte Straßen mit Kopfsteinpflaster |
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Die Wäsche wird im See gewaschen |
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Im Land des Frühlings blüht es immer |
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Tuk-Tukan warten am Steg auf Fahrgäste |
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Schilderwald in San Pedro |
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