"Quetzaltenango ist die perfekte Stadt in Guatemala. Nicht zu groß, nicht zu klein, genug Ausländer um eine Auswahl an Restaurants und Hotels zu haben, aber nicht so viele, dass der nationale Flair verloren geht", weiß der Lonely Plant über die zweitgrößte Stadt in Guatemala zu berichten. Wir freuen uns auf eine ursprüngliche und bodenständige Stadt und werden nicht enttäuscht.
Nur 3 Stunden und ca. 4 EUR mit dem Chickenbus brauchen wir aus San Pedro am Lago Atitlan nach Quetzaltenango, kurz Xela genannt. Die Stadt empfängt uns gleich so wie wir es vermutet hatten, sehr ursprünglich und authentisch. Um vom Busbahnhof ins Zentrum zu kommen, müssen wir zunächst mit unseren schweren Rucksäcken mitten durch den Markt. Es ist eng, laut und dreckig. Zum Glück finden wir schnell auf der anderen Marktseite einen Minibus, in den wir reinspringen und der uns am Parque Central wieder rauswirft.
Wir haben das Gefühl Xela ist tatsächlich noch sehr wenig von Touristen eingenommen. Es gibt nur ganz vereinzelt Agencys und außer in der Unterkunft trifft man eher selten auf Ausländer. Dafür ist der indigene Einfluss sehr groß. Bestimmt die Hälfte der Frauen tragen die bunten Trachten. An jeder Hausecke wird Obst oder Gemüse auf der Straße verkauft. Und wir finden die Straßenstände mit dem besten Esssen in ganz Guatemala.
Xela will nicht gefallen, sondern einfach nur seinem gewohnten Gang nachgehen. Ursprüglich hatte die Stadt wohl versucht mit dem Wirtschaftsboom Ende des 19. Jahrhunderts Guatemala-Stadt wirtschaftlich und kulturell zu übetreffen. Aber bei einem Vulkanausbruch 1902 wurde sie fast vollkommen zerstört. Angeblich hat sie sich von dem Ausbruch nie ganz erholt.
Warum es dennoch einige Traveller nach Xela verschlägt? Mittlerweile haben sich hier viele Spanischschulen angesiedelt. Sehr günstig kann man in Privatstunden sein Spanisch verbessern. Auch Thomas und ich nehmen wieder einige Stunden. Allerdings ist die Fülle der Vokabeln, die wir noch lernen müssen, einfach riesig.
Uns gefällt das Flair von Xela, die renovierungsbedürftigen Häuser, der riesige, bunte Friedhof und der hektische Markt. Die beiden Hotels, in denen wir unterkommen, sind in alten Kolonialbauten, mit hohen Decken und großem Innenhof. Dort kann man einfach der Hektik auf der Straße entfliehen.
Nachts wird es allerdings oft empfindlich kalt. Die Stadt liegt auf über 2.200m und wir kommen grad zum Beginn der Regenzeit. Jeden Nachmittag fängt es gegen 14 Uhr an zu regnen. Sodass wir die Tage gut planen müssen. Meist erkunden wir Vormittags die Gegend und lernen nachmittags Spanisch.
Xela ist nämlich Ausgangspunkt für einige schöne Ausflüge. Zum Beispiel zu den heißen Quellen "Fuentes Georginas", für eine Vulkanbesteigung oder zur Laguna Chicibal.
In ihrer Ursprünglichkeit kommt Quetzaltenango unserer Meinung nach tatsächlich nah dran die "perfekte Stadt" in Guatemala zu sein.
Kirche am Parque Central |
In den Straßen von Xela |
In vielen Geschäften ist der Besitzer und somit auch das Geld "hinter Gittern". Uns kam Xela zum Glück gar nicht gefährlich vor. |
Wir kaufen unsere Kleidung aus der deutschen Altkleidersammlung |
Chickenbus am Markt |
Marktstand mit vielen Blumen |
Da wurde schon früh am Morgen (7.30h) fleißig geschnippelt |
Die meisten Frauen tragen ihre Kinder auf dem Rücken, wie hier die Orangensaft-Verkäuferin |
Friedhof in Xela |
Keine Urnengräber, wie man zunächst denken könnte: Die Särge werden komplett hineingeschoben |
Ausspannen im Casa Seibel |
Trauriger Anblick. Den orangenen Bus im Hintergrund gibt es für ca. 6.000 EUR zu kaufen |
So könnten wir gerne weiterreisen ;) |
Es ist scheinbar eine "andere Welt". Farbenfroh und gleichzeitig sowohl traditionell als auch modern....
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