Mittwoch, 20. Mai 2015

Las Pozas - ein Meisterwerk des Surrealismus von Sir Edward James


Ein Schloss mitten im mexikanischen Dschungel? Gebäude ohne Wände und Decken? Treppen, die ins Nirgendwo führen? Steinschlangen, die den Eingang bewachen? Orchideensäulen, die etliche Meter in die Höhe ragen? - Las Pozas ist der Inbegriff des Surrealismus und das Lebenswerk des Multimillionäres Sir Edward James.

Was man mit ewas zu viel Geld und einer ordentlichen Portion Verrücktheit so alles anstellen kann, beweist eindrucksvoll das Schloss Las Pozas wenige Kilometer von der kleinen Stadt Xilitla entfernt, mitten im mexikanischen Regenwald. Dort hat der britische Multimillionär das angeblich größte Kunstwerk des Surrealismus in über 20-jähriger Arbeit - bis zu seinem Tod 1984 - erbauen lassen.

Fasziniert, staunend und leicht ungläubig wandern wir die verschlungenen Pfade des Anwesens entlang. Links von uns schwankt der über 25m hohe Bambus im Wind. Diesen und auch etliche Orchideenarten hat der Exzentriker aus aller Welt für seinen "Garten Eden" importieren lassen. Nachdem eine lange, harte Frostphase 1962 viele Orchideen zerstörte, ließ der Hausheer kurzum welche aus Stein anfertigen. Diese ragen hoch zwischen den Bananenstauden aus dem Dickicht. Angeblich der Beginn dieses einzigartigen Kunstwerks.

Immer wieder tauchen vor uns neue, surreale Gebäude auf. Sie scheinen fast mit dem Dschungel zu verschmelzen. Sir Edward James hat sich ein Fantasiereich ohne erkennbares System erschaffen. Um uns herum flattern immer wieder bunte, wunderschöne Schmetterlinge und Kolibris erfreuen sich an den duftenden Blumen. Die drückende Schwüle und hohe Luftfeuchtigkeit erinnert uns ständig daran, wo wir uns gerade befinden.

Natürlich liegt das Schloss nicht irgendwo im Dschungel, sondern hat auf seinem Grundstück noch einen Wasserfall mit kristallklarem Wasser. Im Fluss, nach dessen Namen das Schloss übrigens benannt ist, hat der Brite sich noch allerlei Wasserspiele einfallen lassen. Ein paar Meter unterhalb sind sogar für die Öffentlichkeit, also die Einwohner von Xilitla, Staustufen und kleine Steinrutschen errichtet. Nachdem wir uns mehrere Stunden gänzlich in den verrückten Skulpturen und Gebäuden verloren haben, freuen wir uns sehr über diese erfrischende Abkühlung.

Uns gefällt dieses Paradies, das einem Märchen entsprungen sein könnte. Und eigentlich ist es ja auch genau das. Vor uns liegt die Traumwelt eines etwas durchgeknallten Exzentrikers, der für sich ein Stückchen Erde genau nach seinen Vorstellungen und Wünschen erschaffen wollte. Ein kleines Bisschen verrückt - aber genau das braucht es manchmal, um vielen Menschen mit seiner Phantasie ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern.




Säulen, mitten im Nirgendwo

Gebäude ohne Wände und Decken 

Die Bauwerke fügen sich fast perfekt in den Dschungel

Überall Schmetterlinge

Ein Kolibri - leider etwas zu schnell für ein ganz scharfes Foto

Mein neuer wunderschöner Ring

Die Himmelstreppe ins Nirgendwo


Badewanne mit direkter Wasserzufuhr aus dem Wasserfall

In den Pools 

So ein Wasserfall im Garten könnte doch eigentlich jeder gebrauchen

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