Montag, 15. Juni 2015

Zwischen Tradition und Moderne - Panama City die aufstrebende Stadt am Panamakanal


Bevor man in eine neue Stadt kommt, einen neuen Ort bereist oder ein Land besucht hat man eine gewissen Vorstellung davon, wie es sein wird. Auch wenn man sich vielleicht gar nicht informiert hat, ganz grob formt sich schon vorab ein Bild im Kopf. Man hat gewisse Erwartungen und Vorstellungen. Vielleicht schon einmal etwas nebenbei gelesen, etwas gesehen oder vielleicht auch eben gerade noch nicht. Auch das gibt einem eine Idee. Unweigerlich bildet sich eine Vorahnung, ein Gefühl. Oftmals tritt auch genau das Erwartete ein, teilweise weicht es leicht davon ab. Aber manchmal passt auch eben nichts: Panama City überrascht. Panama City ist anders als gedacht. Panama City ist eine pulisierende Metropole mitten drin zwischen Tradition und Moderne.

Panama City empfängt alle Besucher mit einer modernen Skyline, mit einer sauberen Promende, einer hübsch restaurierten Altstadt und mit heißen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit.

Panama City ist definitiv eine moderne Großstadt, nicht zu vergleichen mit Bangkok oder Guatemala City. Wir sind überrascht über so viel Moderne, über den Reichtum und Fortschritt. Natürlich gibt es daneben auch arme Viertel wie Panama Viejo, wo man sich nachts als Tourist nicht unbedingt hinverirren sollte. Aber im Großen und Ganzen strebt Panama nach oben und entwickelt sich stetig weiter. Der Löwenanteil daran trägt sicherlich der berühmte Panamakanal.


Was man in Panama City machen sollte:

1. Ein Besuch an einem der beeindruckensten Bauwerke der Welt: den Panamakanal

Vor über 100 Jahren erbaut ist der etwa 82 km lange Panamakanal wohl eines des beeindruckensten Bauwerke der Welt und eine der wichtigsten Wasserstraßen. Er führt einmal quer durch Panama und verbindet den Atlantik mit dem Pazifik. Durch den Bau wird die Fahrt um das Kap Hoorn an der Spitze Südamerikas erspart. Von der US-Ostküste nach Japan sind das ca. 4.800 km und von Ecuador bis Europa 8.000 km Einsparung im Transportweg. Jährlich passieren etwa 14.000 Schiffe den Kanal in durchschnittlich 8-10 Stunden.

Bereits 1804 erörtert Alexander von Humboldt die Idee einer interkontinentalen Seestraße. Der erste Versuch eine solche zu errichten scheitert dann aber Ende des 19. Jahrhunderts nach 8 Jahren Bauzeit und über 20.000 Todesfällen. Der sumpfige Tropenwald ist eine wahre Brutstelle für Mücken, die Malaria, Gelbfieber und andere Tropenkrankheiten übertragen.

Erst ca. 20 Jahre später (1906) wird ein neuer Versuch gestartet. Diesmal von den Amerikanern statt den Franzosen. Ihr Ansatz war es zuerst die Mückenplage einzudämmen und die Lebensbedingungen der Arbeiter zu verbessern. Außerdem soll der Kanal nun nicht mehr komplett auf Höhe des Meeresspiegels verlaufen sondern mehrere Staustufen besitzen. 10 Jahre später ist es dann soweit. Im August 1914 wird der Panamakanal eröffnet. Leider überschattet der Ausbruch des ersten Weltkriegs dieses Ereignis.

Heute kann man als Besucher vor allem an den Schleusen den Kanal bewundern. Die Miraflores-Schleuse mit zwei Staustufen liegt nur wenige Minuten von Panama City entfernt. Schlepper und Lokomotiven bugsieren die Frachter in die engen Schleusenkammern und halten sie in Position. Wenn die Schiffe nicht so groß wären und man nicht wüsste welche Bedeutung der Kanal hat und unter welchen Bedingungen er vor so langer Zeit errichtet wurde (jeder dritte Arbeiter kam bei den Bauarbeiten ums Leben) könnte man sich auch die Schleusen am Neckar anschauen ;)







2. Mit dem Fahrrad die neue Promenade entlang radeln und fantastische Blickwinkel auf die Stadt entdecken

Um Casco Viejo führt eine große Ringstraße, Cinta Costera, die sich bei Joggern über eine große Beliebtheit erfreut. Aber auch mit dem Fahrrad macht es super viel Spaß entlangzuradeln und immer wieder neue Ausblicke auf Panama City zu genießen. Bänke und Liegen laden zum Verweilen ein. Wenn nicht gerade Ebbe herrscht kann man Stachelrochen beobachten, die unter der Brücke hindurchschwimmen oder Surfer, die auf die nächste Welle warten.



Surfer in Panama City

3. Durch Casco Viejo umherwandern und auch die ärmeren Straßenzüge entdecken

Casco Viejo ist ein alter Stadtteil von Panama City. Wunderschöne Häuser aus der Kolonialzeit säumen die Straßen. Viele Jahr lang vernachlässigt und sich selbst überlassen, wurde vor einigen Jahren das Potential des Stadtviertels erkannt und man fing an die Häuser zu restaurieren. Casco Viejo ist deutlich im Wandel. Noch immer gibt es Straßenzüge, die komplett heruntergekommen und arm sind. Aber es ist sicher nur noch eine Frage der Zeit, bis diese auch restauriert werden und die ärmlichen Wohnhäuser teuren Hotels, Restaurants und Theatern weichen.













4. Die Happy Hour im Trump-Tower ausnutzen und einen atemberaubenden Ausblick über die ganze Stadt aus dem 66. Stock genießen

Für nur 11 Dollar gibt es jeden Abend von 5-8 "Bottomless Champagne" im Trumphotel/Ocean Sun Casino. Hier findet man schnell Freunde fürs Leben oder zumindest die nächsten Stunden :) Anschließend unbedingt noch mit dem Aufzug hinauf in den 66. Stock fahren und einen beeindruckenden Blick über die leuchtende Stadt genießen.







5. Die berühmte Ceviche auf dem Fischmarkt probieren

Der Fischmarkt liegt kurz vor Casco Viejo, direkt an der Uferpromenade und lädt mit dutzenden kleinen Restaurants zum Essen ein. Vor allem die berühmte Ceviche, die es überall ganz frisch schon für wenige Dollar gibt, sollte man sich nicht entgehen lassen. Lecker.








6. Eine "Stadtrundfahrt" mit dem Chickenbus

Wie auch in ganz Guatemala, fahren auch in Panama City alte amerikanische Schulbusse als öffentliche Verkehrsmittel umher. Bunt bemalt, die Scheibe vollbeklebt und im Innern mit allerlei Firlefanz ausgestattet, kämpfen sich die Riesenkolosse laut hupend durch die Straßen. Für 50 Cent kann man so weit fahren wie man möchte und überall ein- und aussteigen. Eine tolle und spannende Möglichkeit die Stadt zu entdecken.




7. Den Pool im HardRock Hotel crashen

Was gibt es Schöneres an einem heißen Tag, als im Wasser zu plantschen. Genau das kann man im HardRock Hotel. Eigentlich nur für Hotelgäste, ist es ein Leichtes den Pool zu crashen und ein paar angenehme Stunden mit tollem Blick auf Panama City zu verbringen.




Blick vom Pooldeck


8. Spaziergang an der Meer-Promenade

Von Casco Viejo Richtung Banken- und Hochhausviertel bietet es sich an ein Stück an der Uferpromenade entlang zu spazieren.

Eismann mal anders: Von einem riesigen Eisblock wird Eis in kleine Becher geschabt und anschließend Sirup darüber gekippt







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