Freitag, 14. August 2015

Cuenca und der malerische Nationalpark El Cajas


Wir liegen auf dem Rücken. Über uns fast wolkenlos blauer Himmel. Rechts und links ziehen Baumwipfel und Häuserdächer unscharf und schnell an uns vorbei. Die Sonne macht uns schläfrig, bis wir schließlich die Augen schließen und eindösen während der warme Fahrtwind uns im Gesicht streichelt. 

Wir liegen auf einem Pickup-Truck, die großen Backpacks zwischen uns geklemmt und es geht endlich wieder Richtung Meer. So sehr wir die Berge und Höhe lieben, so sehr vermissen unsere Körper die Wärme und die salzige Luft am Meer. Nach mittlerweile 7 Wochen in der Höhe wird es Zeit die Zehen wieder in den warmen Sand zu bohren.

Bevor wir allerdings aufbrechen, genießen wir ein weiteres Highlight, eine weitere Schönheit der Natur: den Nationalpark El Cajas ganz in der Nähe von Cuenca, einer Kolonialstadt im Herzen Ecuadors.

Obwohl Cuenca eine der schönsten Städte in Eucador sein soll, sind wir eher enttäuscht. Es ist laut, die Straßen mit Autos, Bussen und hupenden Taxis verstopft, die Luft stickig und neblig von den ganzen Abgasen. Die Stadt mit den 52 Kirchen ist von Weitem schön anzuschauen, aber allzu genau sollte man nicht hinsehen. Da sind die Flussufer verdreckt, die Blumen verdorrt und der Putz blättert von den Hauswänden mit den hübschen Details. Viel zu sehen gibt es zudem nicht. Ein Abstecher ins Panamahutmuseum bietet eine willkommene Abwechslung. Wer weiß schon, wie die berühmten Hüte seit Jahrhunderten hergestellt werden und dass sie ihren Ursprung in Ecuador haben?

Umso entzückter sind wir vom Nationalpark El Cajas, der nur 35km entfernt liegt. Da wir diesen zu viert bewandern wollen (mit zwei deutschen Jungs aus dem Hostel), sparen wir uns den Umweg über den Busbahnhof und teilen uns ein Taxi für 15 USD. Der kühle Wind erinnert uns beim Ausstieg sofort wieder daran, dass wir uns auf knapp 4.000m befinden. Verschiedene Wanderrouten führen durch den Park. Wir entscheiden uns schnell dafür einmal um den großen See direkt am Refugium zu laufen und dann dem Weg Nr. 1 zu folgen. Dieser ist recht gut ausgeschildert und nachdem 4 Mädels aus dem Hostel sich am Tag zuvor 6h lang im Nebel verirrt haben und wir bei unserer Ankunft im Park mitbekommen, dass 2 Wanderer bereits über Nacht fehlen, scheint uns das am Sichersten.

Wir haben Glück und der Himmel zieht immer weiter auf, während wir dem Weg bergauf und bergab, über Steine, Holzbrückchen durch Wälder und tiefen Matsch folgen. Die Landschaft ist super schön. Das Wasser der Seen glitzert in der Sonne, die Gräser wiegen sich im Wind und eine kleine Alpakaherde zieht an uns vorbei. So kann man es aushalten. Wir sind früh los und so fast den gesamten Weg alleine mit der Natur. Mit einigen Sonnen-Pausen sind wir 4h nach Aufbruch wieder im Refugium.

Tim fährt zurück nach Cuenca, um von dort mit dem Nachtbus nach Peru weiterzureisen, während es Eike, Thomas und ich zurück Richtung Meer zieht. Da wir nicht wissen wann der nächste Bus kommt, versuchen wir es per Anhalter und sitzen bereits 5min später in einem Pickup. Ganz bis zum Meer schaffen wir es nicht, aber bis Guayaquil, der größten Stadt in Ecuador, von der wir mit dem nächsten Bus noch 3h weiterfahren.

Innerhalb weniger Stunden von 4.000m zurück auf 0m ist nicht nur für unsere Wasserflaschen anstrengend, aber der weiche, fast weiße Sandstrand entschädigt sofort dafür.


Ein Gruppenfoto bevor es losgeht

Saftiges Grün und weite Seen

Der Weg 1 ist gut markiert

Flora unterwegs


Sogar Alpaks sind hier zuhause
Zwischenstopp

Sonne im Gesicht 

Ich liebe die Natur


Der Weg ist einfach und ohne große Steigungen, sodass Thomas noch zu viel überschüssige Energie hat

Ohoh..hoffentlich passen die Autofahrer auch alle gut auf - Alpaka Crossing

Per Anhalter ans Meer

Wir kommen zwar nur bis Guayaquil, aber immerhin ein gutes Stückchen


Die Kuppeln der neuen Kirche in Cuenca - Wahrzeichen der Stadt

Der Fluss teilt die Stadt in zwei Hälften. Nördlich die Altstadt, südlich die Neustadt

Bunter Blumenmarkt

Schmucke Balkone ziehren die hübschen kolonialen Gebäude

Aus Cuenca stammt der Panamahut - wer hätte das gedacht

Steht mir doch ganz gut oder? ;)

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