"Was war das?", überrascht schrecke ich auf. "Da ist was in unserem Zimmer", stoße ich Thomas unsanft mit dem Ellenbogen an. Und wieder raschelt und knistert es laut direkt neben unserem Bett.
Tatsächlich habe ich in unserer letzten Nacht in Tulum die Hauptregel außer Acht gelassen. Kein Essen in den Cabanas. Natürlich hatten wir die Tage und Nächte davor auch Sachen in der Hütte, aber stets luftdicht in unserem Schwimmsack verpackt. Diese Nacht allerdings hatte ich meine geöffnete Kekspackung nur zugedreht und in meinen Rucksack gesteckt. Jetzt machte sich wohl irgendein Tier in freudiger Erwartung daran zu schaffen. Und das widerrum machte mir zu schaffen. Was wird es wohl sein? Hoffentlich kein aggresiver Leguan oder aufgebrachter Pelikan.
Mühsam rappelt Thomas sich auf, tastet nach dem Handy um Licht zu machen und sieht gerade noch einen buschigen Schwanz zwischen den Holzstäben, die die Außenwand unserer Cabana darstellt, verschwinden. "Das Eichhörnchen hat sich deine Kekse gekrallt", lässt er mich wissen, nimmt die Packung vom Boden und bringt sie in einen Mülleimer mit schwerem Deckel unten am Restaurant.
Gerade als wir uns wieder hingelegt haben und das Licht löschen, hören wir das Eichhörnchen wieder auf dem Boden umhertippeln. Das Gute weiß nicht, dass wir die Kekse weit weggebracht haben und ist auf der Suche. Sollen wir jetzt die ganze Nacht wachbleiben und aufpassen, dass es nicht unsere gesamten Sachen durchwühlt? Thomas hat die Idee eine Kerze anzuzünden und direkt an den Eingang zu stellen, durch den das Eichhörnchen geschlüpft ist. Und tatsächlich lässt es sich in dieser Nacht nicht mehr blicken.
Dennoch schlafe ich unruhig, wache bei jedem ungewohnten Geräusch auf und bin froh, als die Sonne endlich aufgeht. Das wird mir eine Lehre sein. Kein Essen, auch nicht verschlossen im Rucksack mehr im Zimmer.
Ein Eichhörnchen geht ja grade noch...schlimmer wären Schlangen oder sowas...
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