Mexiko-Stadt mit ihren über 22 Millionen Einwohnern, liegt auf 2.240 Meter in einem trockengelegten Seebett. Sie zählt zu den größten Ballungsräumen der Welt. Als wir mit dem Flugzeug in Mexiko-Stadt ankommen, sehen wir in alle Himmelsrichtungen nichts als ein Häusermeer. Gigantisch. Das liegt sicherlich auch daran, dass es so gut wie keine Hochhäuser gibt.
Immerhin besitzt die Riesenstadt ein super ausgebautes Metro-Netz. Alle paar Minuten kommt eine Bahn. In der Rushhour wird es zwar immer etwas voller, aber wir sind tatsächlich Schlimmeres gewohnt. Von Metro-Drückern, die z.B. in China oft unterwegs sind, um noch weitere Menschen in die überfüllten Wagen zu schieben, ist weit und breit nichts zu sehen. Auch die extra ausgewiesenen Frauenwaggons, die dafür da sind, dass im dichten Gedränge die Männer nicht auf die Idee kommen uns an den Hintern zu packen, sind nach meiner Erfahrung nicht von Nöten. Zumal sich sowieso keiner an die Regel hält.
Etwas enttäuscht sind wir darüber, das kein einziges Taxi mehr ein Käfer ist. Sowieso sind in der Stadt wenig Käfer zu sehen. Dafür gibt es auch keine streunende Hunde in der Innenstadt und wie wir finden, auch wenig Touristen.
Auf dem Zocola, dem ältesten und größten Marktplatz in Amerika, ist - während wir da sind - gerade ein internationales Fest. So sehen wir leider nicht die riesige Mexiko-Flagge, dafür gibt es am deutschen Stand (für unsere Verhältnisse) leckere Brezeln. Vielleicht ist auch deshalb die Polizeipräsenz recht hoch?
Auf einem hübschen Platz im Centro Historico sitzen in kleinen Ständen Männer an Schreibmaschinen und Druckerpressen. Hier kann man sich individuell Einladungs- oder Dankeskarten gestalten lassen, Unterstützung beim Ausfüllen von Amtsformularen erhalten oder einfach nur einen Brief getippt bekommen. Für die hohe Analphabetenquote wirklich sinnvoll.
Eines der größten Probleme von Mexiko-Stadt ist die Wasserknappheit: Es ist die einzige Millionmetropole der Welt ohne Fluss. Durch die Trockenlegung des Texcoco-Sees ist dieser klein zusammengeschrumpft. Der Grundwasserpegel sinkt ständig. Deshalb wurde auch eine riesige 150km lange Pipeline zum nächstgelegenen Staudamm errichtet. Unter ernormem Energieaufwand muss dieses Wasser allerdings zunächst weit den Berg hinaufgepumpt werden, ehe es in die Stadt gelangt. Dennoch sinkt der Grundwasserspiegel stetig weiter. Der Boden wird porös und mit der Stadt geht es abwärts: In den letzten 70 Jahren sank sie um 10 Meter nach unten. Das merkt man auch immer wieder an alten Kirchen und Gemäuern. Diese haben teilweise innen einen Höhenunterschied von 2m. Zwischen den Hauswänden klaffen riesige Spalten und die Mauern kippen gefährlich zur Seite. Durch Betoninjektionen in den Boden versucht die Stadt das weitere Absinken zu verhindern.
Ganze Viertel voller Straßenmärkte |
Wie man sich über eine Brezel freuen kann :) |
Hier gibt es noch richtig Handarbeit zu bestaunen
hier an der Schreibmaschine |
Damit niemand zu lange davor stehen bleibt, fährt man auf Laufbändern an der Guadalupe vorbei
Die Kirche neigt sich bedrohlich Richtung Thomas |
Klaffendes Loch zwischen den zwei Kirchen |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen