Teotihuacan, nur wenige Kilometer von Mexiko-Stadt entfernt, war während seiner Blütezeit zwischen 100 v.Chr. und 600 n.Chr. das bedeutendste kulturelle, wirtschaftliche und militärische Zentrum Mesoamerikas. Es hatte angeblich in dieser Zeit bis zu 200.000 Einwohner. Wer genau die Stadt mit ihren weltweit bekannten Pyramiden errichtet hat und wieso sie später unterging, ist bis heute nicht geklärt.
Darüber gibt es nur Vermutungen, die seit Beginn der Erforschung von Teotihuacan durch die Spanier seit dem 16. Jahrhundert immer wieder aufgestellt werden. Das Fehlen von Schriften, erschwert diese Arbeit erheblich. Es wird vermutet, dass die Erbauer aufgrund der ausgereiften Planung der Stadt große astrologische Fähigkeiten besaßen. Zum Beispiel lässt die Ausrichtung der beiden Hauptpyramiden auf entsprechendes kalendarisches Wissen schließen.
Soviel ist sicher: Die Azteken fanden die Stadt 1250 n. Chr. bereits verlassen vor. Völlig beeindruckt von der Größe und Dimensionen der Gebäude nahmen sie an, dass hier die Götter selbst ihren Ursprung hatten. So gaben sie ihr auch den Namen Theotihuacan: "Wo man zu einem Gott wird".
Wieder einmal brechen wir morgens früh auf, um vor den anderen Touristen und der Mittagshitze dort zu sein und fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Ruine. Das ist deutlich günstiger und fast genauso schnell wie mit einer Tour. So sind wir mit bei den ersten Besuchern und können die gewaltige Größe der Anlage auf uns wirken lassen.
Völlig alleine laufen wir die riesige Achse im Zentrum von Teotihuacan bis zur Mondpyramide hinauf. Es ist eine der längsten urbanen Achsen der Menschheitsgeschichte. Die Azteken nahmen damals fälschlicherweise an, dass hier Begräbnisstätten seien, weshalb sie ihr den Namen "Calle de los Muertos" (=Straße der Toten) gaben.
Am Fuße der Mondpyramide mit ihren 45m Höhe, finden erneute Ausgrabungen statt. Erst 2014 wurde von Forschern ein neuer Tunnel mit 50.000 Opfergaben entdeckt. Es wird vermutet, dass für die Bewohner dieser Tunnel der Eingang zur Unterwelt symbolisierte.
Nachdem wir den Blick von der Mondpyramide auf die große "Schwesternpyramide", die Sonnenpyramide genossen haben, machen wir uns auf den Weg auch diese zu besteigen. 250 Stufen oder 70 Höhenmeter später bietet sich uns ein toller Ausblick über das gesamte Gelände. Zur Blütezeit umfasste die Stadtfläche von Teotihucan ca. 22 qkm.
Wir machen es uns gemütlich. Einige Zeit später kommt eine große japanische Reisegruppe laut schnaufend und wild fotografierend auf die Spitze der Pyramide. Nach etwas Zuhören und Nachfragen stellt sich heraus, dass vier der Mädels eine japanische Popband sind und morgen ihren nächsten Auftritt haben. Gerne schießen wir ein paar Erinnerungsfotos.
Um ca. 11h ströhmen nach und nach mehr Touristen auf das Gelände. Die Sonne brennt inzwischen auch erbarmungslos vom Himmel. In Teotihuacan gibt es keinerlei schattenspendende Bäume, nur Kakteen gedeihen hier prächtig. Für uns ist es an der Zeit wieder aufzubrechen und zurück in die Stadt zu fahren. Zum Glück waren wir mal wieder so früh unterwegs.
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Fast ganz allein am frühen Morgen |
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Überall Riesenkakteen |
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Mit wunderschönen Blüten |
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Auf der Rückseite der kleinen Pyramiden kann man erahnen, wie sie vorgefunden wurden |
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Toller Ausblick auf die Sonnenpyramide |
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Wie immer sind die Stufen sehr steil |
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Japanische Girlband mit Crew |
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Babygecko beim Sonnen |
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Blick auf die Mondpyramide |
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Thomas genießt den Ausblick |
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Statt die Stufen zu nehmen, einfach direkt an der Pyramide hochkraxeln ;) |
Allein schon wegen der Kakteen und ihren Blüten sehenswert....
AntwortenLöschenNur Anfassen ist nicht ganz so intelligent, wie ich festgestellt habe ;)
LöschenJa, Kakteen rächen sich, wenn man sie anfasst!! Das kenne ich...
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