Hola Costa Rica! Nach knapp 3 Stunden Flug ab Mexiko-Stadt erreichen wir San Jose, die Hauptstadt von Costa Rica, das mit einer Fläche von ca. 51.000 qkm ungefähr so groß wie Niedersachsen ist. Das kleine Land in Mittelamerika hat so gut wie alles zu bieten: Von Vulkanen, über Regenwälder, bis hin zu weißen und schwarzen Stränden. Das tropische Klima merken wir gleich beim Verlassen des Flugzeuges. Zum Glück wissen wir noch nicht, dass die hohe Luftfeuchtigkeit und vielen Niederschläge uns in den kommenden Tagen noch zu schaffen machen werden. Um Zeit und Geld zu sparen ist Costa Rica für uns eher ein Durchreiseland. Wir nehmen gerne mit, was auf dem Weg nach Panama liegt, machen aber keine allzu großen Umwege.
Wir beschließen zunächst 2 Nächte in Alajuela, einer kleinen Stadt nur 3km vom Flughafen entfernt zu bleiben und von dort einen Ausflug auf den aktiven Vulkan Poas zu unternehmen.
Alajuela ist tatsächlich ein hübsches Städtchen und unser Hostel El Patio eine kleine, grüne Oase mit super nettem Besitzer. Schnell merken wir, dass wir mittlerweile in der Regenzeit angekommen sind. Jeden Mittag fängt es an wie aus Kübeln zu schütten. Zum Glück hört es aber recht bald wieder auf und der Dampf steigt drückend feucht in den Straßen auf. Die Hauptstadt San Jose meiden wir komplett. Nach allen Erzählungen und Berichten soll sie nicht sehenswert sein.
Der Vulkan Poas liegt nur ca. 30km von Alajuela entfernt und ist einfach und günstig mit dem öffentlichen Bus zu erreichen. Er besteht aus zwei Kratern, wobei einer der beiden schon viele Jahre erkaltet ist. Der zwei Krater hingegen ist immer noch aktiv und beißender Schwefelrauch steigt stetig daraus herauf.
Costa Rica ist das Land in Mittelamerika, was bereits am weitesten entwickelt ist und auch von den meisten Touristen besucht wird. Doch die Straßen sind oftmals alles andere als gut. So kämpft sich unser Bus bald über Schotterpisten immer weiter die Landschaft hinauf. Vorbei an riesigen Kaffeeplantagen.
Die Besteigung des Vulkans Poas gleicht eher einem Spaziergang. Der Parkplatz liegt bereits auf 2.700m. Von ihm führt ein breiter geteerter Weg eben bis hin an den Krater. Kein Wunder also, dass es ein beliebtes Ausflugsziel für Familien und Schulklassen ist. Wobei der Eintritt mit 15 USD tatsächlich etwas übertrieben wirkt. Aber das wussten wir vorab: Costa Rica ist nicht günstig.
Umso mehr freuen wir uns, dass bei unserer Ankunft die Sonne scheint, da der Krater sonst oftmals im Nebel liegt und man nichts sehen kann. Keine 5 Minuten brauchen wir, bis wir die Aussichtsplattform erreichen. Mit jedem Meter wird der Schwefelgeruch penetranter. Der Gestank nach faulen Eiern nimmt zu. Ein Abstieg zum See ist nicht erlaubt. Er hat einen ph-Wert von weniger als 1 und gehört damit zu den sauersten Kraterseen der Welt. Man sollte sich auch nicht länger als 20 Minuten auf der Aussichtsplattform aufhalten, worauf etliche Schilder die Besucher aufmerksam machen.
Wir haben Glück. Nur wenige Minuten, nachdem wir die Plattform erreichen, lichtet sich der Nebel und wir haben einen fantastischen Blick auf den 300m tief im Krater liegenden, türkisblauen See. Durchgehend steigt Rauch aus dem 40 Grad warmen Gewässer auf. Im Krater und auch in der Richtung, in die der Rauch zieht, existiert keinerlei Vegetation. So würde wohl die Konsequenz von saurem Regen aussehen.
Auf dem Absperrzaun liegt ein niedliches Eichhörnchen, etwas benebelt von den Schwefelgerüchen döst es vor sich hin. Die letzte Eruption des Vulkans Poas war 2009. Ein Ausbruch wird wohl nicht für unwahrscheinlich gehalten: Überall stehen Hinweisschilder, wie man sich in einem solchen Fall zu verhalten habe. Selbstfahrer müssen auf dem Parkplatz die Autos rückwärts einparken, damit in einem solchen Fall, die Flucht schneller vonstatten geht. Ob diese Sekunden etwas bewirken?
Wir sind froh, dass sich der See grundsätzlich ruhig verhält und machen uns auf den Trail zum zweiten Kratersee. Dieser ist schon lange erloschen, was man auch an der reichhaltigen Vegetation rings herum erkennen kann. Wir hoffen noch allerlei Tiere im Nebelwald zu entdecken, aber außer neugieren Eichhörnchen und ein paar Vögeln zeigt sich nichts. Aber es fängt wieder an zu regnen. So warten wir die nächsten 2 Stunden im Restaurant und Souvenirshop darauf, dass der Bus wieder zurück fährt. Zum Glück haben wir eine Regenjacke und einen Schal dabei, da die Temperaturen hier oben doch merklich abkühlen.
Der Vulkan Poas ist sicher ein hübscher, bequemer Ausflug und auch ein guter Start in Costa Rica. Mehr ist es jedoch nicht.
Nicht alle Straßen in Costa Rica sind perfekt ausgebaut |
Der Nebel hängt noch fest im Vulkankrater |
Was tun, wenn der Vulkan plötzlich ausbricht? |
Der Nebel hat sich gelichtet, der See raucht weiter |
Das Eichhörnchen ist vom vielen Schwefel schon ganz benebelt |
Super ausgebaute Wege |
Der zweite Krater ist schon seit vielen Jahren erloschen |
Neugieriges Eichhörnchen |
Gut, dass die Eichhörnchen etwas benebelt sind. Dann bewegen sie sich auch nicht so schnell und sind besser zu fotografieren. Ich wünsche Euch weiterhin eine schöne Reise durch Mittel- und Südamerika.
AntwortenLöschenJa das stimmt Thomas. Wobei die hier grundsätzlich sehr zahm waren. Wahrscheinlich zu viel von Touristen gefüttert worden, sodass sie die natürliche Scheu verloren haben..
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