Samstag, 27. Juni 2015

13 falsche Vorurteile über Mittelamerika


Laut dem deutschen Duden ist ein Vorurteil eine "ohne Prüfung der objektiven Tatsachen voreilig gefasste oder übernommene (...) geprägte Meinung". Wenn man in ein neues Land kommt ist man voll von Vorurteilen, wie die Landschaft, das Wetter, die Menschen, das Essen usw. wohl sein werden. Aber wenn man tatsächlich davor schon alles wüsste, bräucht man ja gar nicht mehr hinreisen. Zum Glück ist das nicht so. Die größten Überraschungen für uns, da wir uns falsche Bilder gemacht haben, in Mittelamerika haben wir zusammengefasst: 


1. Mexikaner tragen Sombreros

Wenn wir an Mexiko denken, dann an kleine Männer mit Schnauzbart, auf einem Esel sitzend, einen Tequilla in der Hand und einem Sombrero auf dem Kopf. Während unseren 4,5 Wochen in Mexiko habe ich tatsächlich keinen einzigen Sombrero gesehen. Weder, dass einer einen getragen hat, noch in einem Touristenshop. Stattdessen haben sie ständig Cowboyhüte auf und Cowboystiefel an. Schade eigentlich. Tequilla hingegen gab es tatsächlich an jeder Straßenecke.




2. Während der Regenzeit schüttet es aus Kübeln

Ich dachte immer, während der Regenzeit zieht sich irgendwann am Nachmittag der Himmel zu und es gibt monsunartige Regenfälle von bis zu 2 Stunden. Danach reißt der Himmel wieder auf und Dampf steigt drückend schwül auf. Leider war es nicht so, sondern es gab einige Tage, da ist es gar nicht hell geworden und es hat von morgens bis abends durchgeregnet. Nass-grau, wie wir es auch aus Deutschland kennen. Nur liegen die Temperaturen dabei glücklicherweise über 25 Grad. Dennoch kann man nichts unternehmen und die Klamotten werden gar nicht mehr richtig trocken.




3. Mittelamerika als Backpacker zu bereisen ist gefährlich

"Ihr wollt nach Mittelamerika? Das ist aber gefährlich." hörten wir immer wieder vor unserer Abreise. Und tatsächlich, wenn man die Hinweise des Auswärtigen Amts liest, scheint es tatsächlich nicht das sicherste Reiseziel zu sein. Allerdings waren wir jetzt 12 Wochen in Mittelamerika unterwegs und wurden nicht einmal beraubt oder hatten irgendwann ein ungutes Gefühl, fühlten uns unsicher oder bedroht. Sicherlich muss man sich an ein paar einfache Reiseregeln halten, sollte nachts nicht in dunklen Straßen spazieren gehen und vielleicht auch die Rolex lieber zu Hause lassen. Ich empfand Mittelamerika tatsächlich als sicher.



4. Der Ausbau von Internet und Wifi ist noch recht rückständig

Vor der Reise war ich unsicher wie oft ich mit Freunden per WhatsApp kommunizieren könnte oder den Blog veöffentlichen. Ich wurde eines Besseren belehrt. In Deutschland oftmals noch immer in den Kinderschuhen, ist W-lan/Wifi in Mittelamerika sehr weit verbreitet. Jedes Hostel hat natürlich den Service (außer ein paar wenige, die sich aktiv zu mehr Kommunikation entschlossen haben). Zusätzlich kann man aber auch in hunderten von Restaurants Wifi nutzen, in öffentlichen Parkanlagen und manchmal sogar in Bussen. Tatsächlich stehen uns die Mittelamerikaner hier in nichts nach und fast jeder besitzt ein internetfähiges Mobiltelefon. In der Regel deutlich neuer als meins, sodass ich mir zumindest um Diebstahl keine Sorgen machen muss. ;)




5. Der Pazifik ist kalt

Wie den Atlantik in Frankreich oder Portugal, genauso habe ich mir auch den Pazifik immer vorgestellt. So ein riesiges Meer muss doch einfach ausgekühlt sein. Tatsächlich aber war er angenehm warm, sodass wir stundenlang ohne nur einmal zu frieren zum Surfen in den Wellen unterwegs waren. 





6. Alle karibische Inseln haben einen traumhaften weißen Sandstrand

Wenn man an karibische Inseln denkt, dann doch an türkisblaues Wasser, weiße feine Sandstrände und tiefhängende Palmen. Mehr als einmal wurden wir eines Besseren belehrt. Diese Inseln gibt es tatsächlich (siehe San Blas) aber mindestens genauso oft eben nicht: Caye Caulker oder Bocas del Toro. Diese Illusion sollte man möglichst früh ablegen um nicht enttäuscht zu werden. 





7. In Mittelamerika gibt es traumhaftes Straßenessen an jeder Ecke

Vom Straßenessen, von dem wir vor allem aus China noch so verwöhnt waren, waren wir in Mittelamerika restlos enttäuscht. Wir wollten uns jeden Tag durch die verschiedenen Stände schlemmen und so gut und günstig essen. Zum Einen gab es sehr selten Stände (am ehesten noch in Mexiko und Guatemala) und oftmals war es einfach nicht gut oder sehr teuer für das, dass man auf der Straße isst. 





8. Spanischlernen ist einfach

Aus einem mir mittlerweile unerfindlichen Grund war ich der Meinung, dass Spanisch nicht so kompliziert ist. Ich habe meine Meinung revidiert und finde die Sprache tatsächlich nicht einfach. Vokabeln lernen geht noch ganz gut, aber Sätze zu bilden oder Leute verstehen die schnell und undeutlich vor sich hinnuscheln (so kommt das für mich zumindest rüber) ohne sich großartig Mühe zu geben, ist tatsächlich eine riesige Herausforderung.




9. Panama ist ein günstiges Backpackerland

"Lass uns schnell durch Costa Rica durchreisen. So sparen wir Zeit und vor allem Geld für Panama." Gesagt, getan und in Panama angekommen erleben wir eine große Überraschung: Das Land steht kostentechnisch gesehen Costa Rica in Nichts nach. Hostals, Essen und Eintritte sind in beiden Ländern eher teuer. Dennoch sollte man sich die Zeit nehmen um das Land zu erkunden, denn es gibt in Panama wunderschöne Ecken.



10. In der Karibik gibt es nicht genug Wellen fürs Surfen

Surfen in der Karibik? Wir sind uns unsicher und denken an blaues Meer dass nur leicht plätschernd an den Strand schwappt. Tatsächlich gibt es aber gerade für Anfänger recht ordentliche, teilweise sogar schwere Wellen. Für Profis definitiv nichts, aber für alle anderen gut.  




11. Man muss unbedingt Spanisch lernen bevor man nach Mittelamerika reist

In fast jedem Reiseführer oder Blog heißt es: Bevor man nach Mittelamerika reist sollte man sich zumindest Grundkenntnisse in Spanisch aneigenen. Das ist sicherlich schön, um noch mehr mitzubekommen, aber tatsächlich nicht notwendig. Südamerika ist da anders, aber in Mittelamerika kommt man in über 95% ohne auch nur ein einziges spanisches Wort zurecht. Alle können Englisch und sind stolz darauf und wollen es so oft wie möglich anwenden um zu üben.



12. Das meiste Leben findet im Freien statt

Auch hier haben wir uns sicherlich wieder an China orientiert, wo in den warmen Sommermonaten fast das ganze Leben auf der Straße stattfindet. Ältere Herren spielen Brettspiele, Kinder lassen Drachen steigen oder rennen durch Brunnenanlagen und alle tanzen oder machen Taichi-Übungen, sobald ein paar Meter Platz ist. Hier beobachtet man so etwas nur sehr selten. Eher wie in Deutschland: Wenn Feste oder Konzerte stattfinden sind die Leute draußen, ansonsten findet das Leben in den Häusern und Innenhöfen statt. Vielleicht ist es auch einfach zu heiß? 





13. In der Regel reisen die meisten Touristen 3-4 Wochen

Wie oft in seinem Leben macht man mehrere Monate am Stück Urlaub? Vielleicht einmal, manche zwei- oder sogar dreimal. Aber in der Regel ist man doch 3-4 Wochen für den Jahresurlaub unterwegs. So zumindest unsere Meinung. Tatsächlich haben wir nun in den ersten 12 Wochen nur zweimal Traveler getroffen, die NICHT mehrere Monate unterwegs waren. Und wir haben doch schon mit einigen gesprochen.

5 Kommentare:

  1. Cooler blogg! Wir reisen ca. 1 woche hinter euch und bin nun auf den blogg getroffen 😜

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Raphael, vielen Dank für das Lob. Hoffentlich hilft er euch bei der Reiseplanung etwas. Und ich hoffe ihr seid uns zwei Wochen hinterher, weil ich leider immer ca. 1 Woche mit Verzug schreibe. Euch noch eine wunderschöne Reise und zauberhafte Erlebnisse :)

      Löschen
    2. Ah ja dann werden es wohl 2 wochen sein :)
      In 5 tagen geht es nach medellin, dann kuken wir mal eure tipps an!
      Falls ihr mal unsere Route abschauen möchtet, hier unser blog:

      www.suedwaerts15.blogspot.ca

      Löschen
    3. Hab schon in euren Blog reingeschaut. Erfahrungen anderer Traveller sind immer spannend. Medellin müsste ihr inzwischen erreicht haben (hat uns sehr gut gefallen). Wir waren die letzten Tage ohne Internet (Tatacoa-Wüste und Tierradentro). Nächstes Wochenende geht es für uns nach Ecuador. Vielleicht holt ihr uns dann ein, da wir 2 Wochen Sprachschule in Quito mit Homestay machen. Lg

      Löschen
  2. Cooler blogg! Wir reisen ca. 1 woche hinter euch und bin nun auf den blogg getroffen 😜

    AntwortenLöschen