Freitag, 24. Juli 2015

Die Mitte der Reise - gute 16 Wochen von 33 sind bereits rum


Halbzeit. Bergfest. Mitte der Reise. Tatsächlich ist nun die erste Hälfte unserer Auszeit schon rum. Und wir befinden uns seit wenigen Tagen in Ecuador, nur wenige Kilometer von der Mitte, der Hälfte der Erde entfernt. Außerdem befinden wir uns bei unserem Bergfest in der höchsten Hauptstadt der Welt. Wenn das kein Zufall ist?

Wenn wir auf die letzten 16 Wochen zurückblicken, können wir nach wie vor nur mit offenem Mund staunen, was wir alles erlebt haben. Wir haben knapp 12.000 Kilometer (davon gut 3.700 km mit dem Flugzeug und knapp 400 km mit dem Schiff) seit der Ankunft in Mexiko zurückgelegt und bereits 7 neue Länder kennengelernt. Wir sind mit Schildkröten und mit Haien geschwommen. Wir haben Surfen gelernt und den Panamakanal bewundert. Wir sind auf Vulkane geklettert und haben bei Nacht leuchtende Lava bestaunt. Wir haben ein Hühneropfer in einer katholischen Kirche miterlebt und sind in etlichen Wasserfällen geschwommen. Wir haben Hummer gegessen und an Wachspalmen in den Himmel gestarrt. Wir haben den Unterschied zwischen Koch- und Essbananen sowie drei weitere Sorten kennengelernt und unzählige Mückenstiche aufgekratzt. Wir sind auf dem Dach eines Jeeps mitgefahren und haben Orangen und Mandarinen direkt vom Baum gegessen. Wir durften Tukane, Kolibris und Faultiere in ihrer natürlichen Umgebung bewundern und beherrschen die Grundlagen der spanischen Sprache.

Wow. Wenn das die nächsten 4 Monate so weitergeht. Wir bereuen nach wie vor unsere Entscheidung für diese unbeschreibliche Reise keine Sekunde. Außer einem kurzen Durchhänger nach 3 Monaten, als wir völlig fertig im überhitzten Cartagena ankamen, genießen wir noch jeden Tag und sind dankbar für die Möglichkeiten, die sich uns bieten, neue Länder, Kulturen und Gepflogenheiten kennenzulernen.

Dennoch vermissen wir hin und wieder Dinge von daheim. Wir vermissen deutsches Brot und vor allem auch Brezeln, wenn wir unterwegs sind und gerne eine Kleinigkeit für auf die Hand hätten. Wir vermissen gute Schokolade und Nüsse zu bezahlbaren Preisen. Uns fehlen die langen Abende, wenn es um 7Uhr schon wieder stockfinster ist. Wir vermissen es richtigen Saft im Supermarkt zu kaufen und sowieso vermissen wir die Kassiererinnen beim Aldi, die schneller scannen als wir einpacken können. Uns fehlen Autobahnen, wenn wir wieder einmal 8 Stunden auf einspurigen Straßen, oft unbefestigt, uns bergauf und bergab quälen. Uns fehlt die Essensvielfalt nachdem wir den 5. Tag in Folge Reis mit Hühnchen essen. Gerne würden wir einfach mal wieder aus dem Wasserhahn trinken, Toilettenpapier ins Klo werfen oder uns keine Gedanken um saubere Unterhosen und Socken machen müssen. 

Aber am meisten fehlen uns natürlich Freunde und Familie, mit denen man sich abends oder am Wochenende trifft. Mit denen man ein gutes Gespräch führt, gemeinsam lacht oder einfach nur den Steaks auf dem Grill beim Brutzeln zuschaut.

Wir freuen uns auf euch, aber bis dahin sammeln wir noch neuen Reisezauber und genießen Ecuador, Peru und Bolivien!






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