Mittwoch, 22. Juli 2015

Von Kolumbien nach Ecuador über Popayan, Ipiales und Tulcan - ein erlebnisreicher Grenzübergang


Um mit dem Bus von Kolumbien nach Ecuador über die Grenze zu kommen braucht man nur eins: Zeit. Die Wege in Kolumbien sind einfach weit, die Straßen schlecht und an der Grenze gibt es einiges zu sehen.

Wir wollten eigentlich nur schnell Popayan, Las Lajas und den Friedhof in Tulcan mitnehmen und haben dafür allerdings etwas zu wenig Zeit eingeplant. So schmeißen wir während der Fahrt die Planung noch mehrmals um. Ist zum Glück nicht weiter schlimm, da wir über genügend Puffer verfügen.

Zunächst müssen wir noch über die angeblich schlimmste Straße in Kolumbien: von San Agustin nach Popayan. Natürlich geht es holprig zu, da diese mal wieder nur teilweise geteert ist und kurvig bergauf und bergab führt. Dennoch kann ich die gesamte Fahrt über lesen. Also ist es tatsächlich nicht ganz so schlimm wie erzählt wird.

Popayan selbst wird "die weiße Stadt" genannt, da viele Gebäude in der Innenstadt in Weiß strahlen. Viel zu sehen gibt es sonst nicht, was gut ist, da wir insgesamt über 8 Stunden am Busbahnhof auf unsere Trinkflaschen warten, die wir in San Agustin stehen gelassen hatten. Aber das ist eine andere Geschichte.

Von Popayan fahren wir am nächsten Mittag endlich weiter in Richtung Grenze. Die Strecke ist angeblich etwas gefährlich, sodass man am Besten einen Bus tagsüber nimmt. Und tatsächlich kommen wir unterwegs an einigen sehr reichen Städtchen im Nirgendwo vorbei, sodass wir uns fragen woher dieser Reichtum kommt oder zumindest was die Menschen hier in der Einöde machen. Außerdem gibt es nahe der Grenzstadt Ipiales noch eine beeindruckende Kirche zu bewundern, die sowohl nachts, als auch bei Tageslicht ihre Reize hat. Diesen Abstecher sollte man sich auf jeden Fall gönnen. Übernachten kann man einfach aber günstig gleich in der Nähe der Kirche, die beeindruckend in eine tiefe Schlucht gebaut wurde. Am Wochenende pilgern die Leute in Massen zur Kirche und bitten die Jungfrau um Unterstützung. Werden Wünsche erfüllt (Kinder, Heimkehr aus dem Krieg, Schutz, o.ä.), stiften die Menschen eine Dankestafel. Tausende davon zieren den Weg zur Kirche.

Die  anschließende Grenzüberquerung von Kolumbien nach Ecuador läuft problemlos.

Aber auch die Grenzstadt in Ecuador hat ein Highlight zu bieten: ihren Friedhof. Auf diesem werden seit 1936 alle Hecken kunstvoll beschnitten. Vom Vater damit begonnen, führen inzwischen die Söhne diese Tradtion fort. Figuren, Tiere und Torbögen schmücken die Wege zwischen den Gräbern. Die meisten Gräber sind, wie bereits in Mittelamerika, in Mauern eingelassen. Der Friedhof ist eine Touristenattraktion. Besucher laufen vergnügt von einer Skulptur zur nächsten, um die schönste zu finden. Aufgrund dessen ist die Stimmung, auch bei Beerdigungen, eher gelassen als traurig.

Schließlich fahren wir dann mit dem Bus weiter zu unseren ersten "richtigen" Station in Ecuador: Otavalo, berühmt für seinen Samstagsmarkt.


In 9 Schritten von Popayan in Kolumbien nach Otavalo/Quito in Ecuador:
1.  Mit dem Bus (am Besten tagsüber; Sicherheit) nach Ipiales an die Grenze fahren (ab Popayan ca. 8h, 30.000 Pesos)
2. Ein Taxi nach Las Lajas nehmen & ein Hotel in der Nähe der Kirche aussuchen (ca. 20min, 10.000 Pesos Taxi + 20.000 Pesos Übernachtung im einfachen Doppelzimmer)
3. Die Kirche sowohl bei Tageslicht, als auch nachts besuchen
4. Mit dem Taxi an die Grenze fahren (ca. 20min, 12.000 Pesos)
5. Ausreisestempel in Kolumbien holen, zu Fuß über die Grenze laufen und den Einreisestempel in Ecuador mit 90 Tagen Aufenthalt anfragen
6. Mit dem Taxi ab der Grenze zum Friedhof in Tulcan fahren und um 20min Wartezeit bitten (ca. 10min, 5 USD für Friedhof, Wartezeit und Weiterfahrt zum Terminal)
7. Friedhof in Tulcan bewundern
8. Mit dem wartenden Taxi zum Terminal weiterfahren
9. Den nächsten Bus nach Otavalo/Quito nehmen (3h, ca. 4 USD/ 5h, ca. 6 USD)


Popayan, die weiße Stadt  

Las Lajas bei Nacht

Beeindruckend wie die Kirche in die Schlucht gebaut wurde 

Dankestafeln schmücken den Weg

Manche mit ganz konkreten Botschaften, wie das Empfangen eines Kindes, andere, wie diese, für den immerwährenden Schutz



Grenzüberquerung wie immer zu Fuß 

Friedhof in Tulcan

In die Hecken sind allerlei Skulpturen geschnitten

Die meisten Gräber befinden sich in Steinwänden



1 Kommentar:

  1. Naja, hier ist einiges ungenau wiedergegeben.
    Popayan ist durchaus 2-3 Nächte wert. Stadt ist sehr schön. Kirchen zu besichtigen. Thermen in der Nähe usw
    Las Lajas ist eine Besichtigung wert. Aber Übernachtung kann in Ipiales sein. Hier mehr Möglichkeiten von Unterkünften und Restaurants.
    Auch Tulcan 2 bis 3 Übernachtungen einplanen. Friedhof mehr als 10 Minuten einplanen. Ausflug zu Thermalquellen und Besteigung von Vulkan Chiles. Alles mit Bussen selbständig machbar und absolut lohnend. Man benötigt KEINE Taxis. Einfach Collectivo von der Grenze zum zentralen Platz. Unterkunft suchen. Friedhof fußläufig erreichbar. Für Weiterfahrt nach Quito etc kann man lokalen Bus zum Terminal nehmen oder sogar laufen. Nicht sehr weit.

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