Samstag, 17. Oktober 2015

Lima - Nieselregen über Steilklippen


Lima empfängt uns nachts um halb 5 kalt und regnerisch, als wir noch etwas schlaftrunken aus dem Nachtbus stolpern. Zum Glück haben wir ein Hostel vorgebucht. Das Zimmer ist aber noch besetzt, sodass wir uns nach einer heißen Dusche zu Fuß auf den Weg machen die Stadt zu erkunden. Obwohl wir vom schlechten Wetter in Lima vorgewarnt wurden, sind wir dennoch überrascht. Doch im peruanischen Winter kühlt der kalte Humboldstrom das Land ab. Das Wasser kondensiert dann und legt einen Nebelschleier von Mai bis Oktober über die Stadt. Ungemütlich.

Gleich neben unserem Hostel, mitten im Zentrum des Stadtviertels Miraflores, liegt der "Katzenpark" Kennedy. Ein kleiner Park, der bevölkert ist von dutzenden heimatloser Katzen. Viele Leute kommen einfach nur dort hin, um mit einer der Katzen zu kuscheln. Ein ungewohntes Bild.

Unser Weg führt uns entlang der sehr schicken Meerespromenade, allerdings etwa hundert Meter über Seelevel. Kleine Parks, Fitnessgeräte, Tennisplätze und ein Einkaufszentrum mit hübschen Cafés mit Blick aufs Meer säumen den Weg. Mittlerweile ist es ordentlich schwül geworden, sodass wir in unseren Jeans schwitzen. Diesig und bedeckt bleibt es allerdings den gesamten Tag. Dennoch laufen wir weiter, bewundern die schicken Hochhäuser mit Meerblick, schauen den Surfern in den Wellen zu und staunen über die hohen Steilklippen, auf denen die Stadt steht.

Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichen wir das nächste Viertel, Barranco, das für seinen kolonialen Baustil bekannt ist. Wir suchen eine Weile, bis wir tatsächlich die richtigen Straßen erreichen und schlendern noch etwas umher. Am Nachmittag steigen wir dann mit schweren Beinen in den Metro-Bus zurück Richtung Hostel.

Ein weiteres Highlight soll die Stadt am Abend zu bieten haben. Ein Park in der Altstadt mit bunten Wasserspielen. Zuvor wollen wir allerdings noch ein Busticket weiter nach Ica kaufen. Busfahren ist in Peru zwar das Fortbewegungsmittel Nummer eins, doch eine kleine Wisssenschaft für sich. Alle Busse sind privat. Selten gibt es einen zentralen Bahnhof, in dem die verschiedenen Gesellschaften nebeneinander zum direkten Vergleich sitzen. So kann man schon mal mehrere Stunden benötigen, die richtige Gesellschaft, mit dem für sich selber besten Preis-/Leistungsverhältnis zu finden. In Lima sind wir uns allerdings sicher, dass wir diesmal recht günstig weiterfahren wollen, da die Fahrt nur 5 Stunden beträgt. Mit etwas Herumfragen werden wir auf die Gesellschaft "Flores" hingewiesen, die wohl preiswert, allerdings meist mit normalen Bussen, zwischen verschiedenen Städten verkehrt. Tatsächlich müssen wir nicht einmal reservieren, da jede halbe Stunde ein Bus fährt. Mit dieser Info laufen wir weiter zum Park. Was wir in einer solchen Millionenstadt zu Fuß zurücklegen ist tatsächlich typisch Deutsch. Als wir dort ankommen hängt ein großes Schild "Wegen Bauarbeiten geschlossen". Enttäuscht steigen wir ins Taxi und fahren zurück ins Hostel.

Am nächsten Tag schlafen wir aus und nehmen dann ein Taxi zum Terminal von Flores. Mit großen Backpacks in die total überfüllten Metrobusse zu steigen würde nicht funktionieren. Wir sind froh, als wir nach nur einem Tag aus der lauten, vollen und trüben Stadt abfahren.


Katzenpark in Miraflores

Nieselregen über der Stadt und den Steilklippen 

Parque de Amor an der Promenade 

Café mit netter Aussicht

Kirche im Stadtviertel Barranco 

Spannende Graffiti zieren die Stadt

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