Montag, 9. November 2015

Von Santa Cruz (Bolivien) nach Corumba/ins Pantanal (Brasilien)


Von Bolivien wollen wir auf direktem Weg ins Pantanal/Brasilien, einem der größten Binnenfeuchtgebiete der Welt. Nach einiger Recherche haben wir den für uns optimalen Weg gefunden:

Zwar stand uns dorthin noch eine ewig lange, 17-stündige Zugfahrt bevor, aber ein Zug ist endlich einmal eine Abwechslung zu den ganzen Bussen. Man kann etwas mehr herumlaufen und sitzt auch nicht ganz so eng aufeinander. Also buchen wir kurzerhand ca. eine Woche im Voraus, auf ticketsbolivia.com.bo unsere Fahrt mit dem Expreso Oriental für 150 Bol/Person. Die etwas teure, schnellere und luxeriösere Variante des Ferro Bus (350 Bol/Person) schlossen wir nach etwas Überlegung aus.

Super pünktlich geht es dann auch schon im Schritttempo Richtung Brasilien. Die großen Backpacks werden in einem Gepäckwaggon verstaut. Für 20 Bolivianos (ca. 3 EUR) kann man sowohl ein Mittag- als auch Abendessen bestellen, was laut Thomas ganz lecker schmeckt. Ab der Abfahrt läuft aber leider ein Film nach dem anderen. Irgendwann während sich Vulkane gegen ein Flugzeug einen dramatischen Kampf liefern (Titel: Airplane vs. Volcano; unbedingt sehenswert), beschließe ich zu schlafen. Oder es zumindest zu versuchen. Da viele Plätze nicht besetzt sind, belegen wir einfach einen weiteren Doppelsitz, um etwas mehr Beinfreiheit zu bekommen.

Etwa um halb 7 erreichen wir leicht übernächtigt Puerto Quijarro. Von dort geht es mit einem Taxi bis zur Grenze, die allerdings erst um 7 Uhr öffnet. Deshalb heißt es zunächst einmal warten. Es gibt bei der Ausreise zwei Schalter: An einem wird irgendeine (nicht ganz legale) Gebühr erhoben, am anderen bekommt man seinen Stempel. Wir haben uns einfach mal an der angestellt, an dem es direkt den Stempel gibt. Zum Glück hat uns keiner nach der Gebühr gefragt. Da sind wir also drum herum gekommen. Auch gut.

Überrascht sind wir von den vielen Jesuiten, die nach Brasilien reisen wollen. Mit ihren Latzhosen und altertümlichen Kleidern mit Häubchen passen sie nicht so ganz ins Bild. Dazu moderne Rolltrollis. Oft zu reisen scheinen sie auch nicht, da sie extreme Probleme haben, die Immigrationkarte auszufüllen.


Von der Ausreise in Bolivien, bis zur Einreise nach Brasilien sind es nur wenige Meter.

Die Einreise nach Brasilien dauert ewig. Die Bolivaner müssen wohl dutzende verschiedene Nachweise vorlegen, um über die Grenze zu dürfen. Irgendwann in der Wartezeit quatscht uns ein Hostelbesitzer und Tourenanbieter an. Nach einem netten Gespräch schleust er uns hinten rum in die Immigration, wo wir beide 2 min später unseren Stempel im Pass haben. Das ging doch flott. Dann nimmt er uns mit seinem Auto umsonst mit zum Hostel. Allerdings sind wir von Sauberkeit und Preis weniger begeistert, sodass wir dankend ablehnen. Natürlich mit einem kleinen bisschen schlechten Gewissen.

Gute 20h nach Abreise in Santa Cruz waren wir also endlich in Corumba angekommen. Bei 32 Grad und strahlendem Sonnenschein. :)


Die einzelnen Schritte von Santa Curz nach Corumba
1. Mit dem Zug von Santa Cruz nach Puerto Quijarro (an die Grenze) - ca. 17h und 150 Bol/Person (ca. 20 EUR)
2. Mit dem Taxi vom Bahnhof zur Grenze - ca. 5min und 5 Bol/Person (0,80 EUR)
3. Grenzüberquerung (wir haben keine Exitgebühr bezahlen müssen, haben diese einfach ignoriert)
4. Mit dem Taxi oder Bus nach Corumba (sind mit einem Hotelbetreiber umsonst gefahren, obwohl wir das Hotel später nicht genommen haben, Taxi angeblich 20 Reales - 5 EUR)

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