Ein Blick in den Kalender und ich kann es selbst kaum fassen: 11 Wochen Ecuador. Wie kann die Zeit nur so verfliegen? Aber bei genauerem Hinsehen sind da zwei Wochen Sprachschule mit Homestay in Quito, 10 Tage Galapagos und vier Wochen Volunteering bei Clara Luna mit auf der Liste. Zusätzlich haben wir noch einiges vom Land gesehen. Unsere Highlights haben wir, wie immer, für euch zusammengefasst:
1. Volunteering bei Clara Luna
Was für eine tolle und unvergessliche Zeit. Die Arbeit mit den Kindern ist immer herzerwärmend. Dazu Englischunterricht für alle möglichen Alters- und Wissensstufen, Intercambio, Schildkröten-Patrouille und die Reorganisation aller vorhandenen Materialien machten unsere Tage abwechslungsreich und spannend. Nirgendwo sonst waren wir so nah an den Leute und dem täglichen Leben dran wie hier in Puerto Lopez. Bekamen Einblicke in sehr arme Verhältnisse, waren in einer Schule und haben eine Familie mit behindertem Kind für eine Videodokumentation begleitet. Wer auf seiner Reise etwas zurückgeben möchte, sollte auf jeden Fall eine Freiwilligenarbeit mit Menschen ins Auge fassen. Mehr Infos zu Clara Luna.
2. Einzigartiges Galapagos
Ob Galapagos das beste Reiseziel war, das wir jemals besucht haben, wissen wir nicht, aber es war sicherlich sehr eindrucksvoll. Wo sonst kann man Riesenschildkröten in freier Natur sehen oder schwimmt mit Seelöwen um die Wette. Die Tiere sind so zahm und oft richtig witzig. Ich wage zu bezweifeln, dass der Stein bequem ist ;)
3. Isla de la Plata und Walbeobachtung in Puerto Lopez
Das "Galapagos für Arme" muss sich keineswegs verstecken. Die Isla de la Plata mit tausenden von Blaufußtölpeln und Fregatten kann sich sehen lassen. Der Paarungstanz der Tölpel ist schreiend komisch uund die Walbeobachtung auf dem Weg zurück definitiv beeindruckend.
4. TeleferiQo und der Aufstieg auf den Rucu Pichincha in Quito
Quito selbst hat uns nicht sonderlich gefallen. Umso mehr dafür aber die Fahrt mit dem TeleferiQo, der Seilbahn, und die anschließende Wanderung auf den 4.696m hohen Ruccu Pichincha. Allerdings sollte der Aufsstieg bis zur Spitze nur bei gutem Wetter und von Geübten angegangen werden. Vor allem die letzten zweihundert Höhenmeter müssen kletternd zurückgelegt werden.
5. Die türkisblaue Laguna Quilotoa
Was für eine beeindruckende Farbe die Laguna Quilotoa doch hat. Wir sind von der ersten Sekunde begeistert und können uns auf der gut 3-stündigen Wanderung um den Krater herum gar nicht sattsehen. Nur der eiskalte Wind stört etwas. Auch hier ist Trittsicherheit erforderlich.
6. Wunderschöne Natur im Nationalpark El Cajas nahe Cuenca
Wer die Natur mag, wird El Cajas lieben. Der Nationalpark in der Nähe von Cuenca ist genau das Richtig für alle Outdoorfans. Hier hat sich auch das erste freilebende Alpaka auf unserer Reise gezeigt. Die einfache Wanderung durch die leichten Hügel entlang der Seen ist toll.
7. Bunte Trachten
Vor allem in den ländlicheren Gegenden im Hochland wie in Otavala oder Alausi sieht man jeden Tag Frauen in ihren bunten Trachten. Stolz tragen sie die leuchtenden Farben und vertreiben somit die Kälte.
8. Einer der höchsten aktiven Vulkane der Erde - Cotopaxi
Aktuell vielleicht nicht ganz der richtige Zeitpunkt für einen Besuch, da der Cotopaxi sehr erhöhte Aktivitäten zeigt und laut Experten kurz vor einem Ausbruch steht. Aber wir hatten noch Glück und waren eine Woche vor den Rumulten dort und sicherlich beruhigt er sich auch irgendwann wieder. Impossant liegt der riesige Vulkan mit seinem weißen Gletscher im Hochland von Ecuador. Die Besteigung zum Gipfel oder bis zum Gletscher kann man machen, ist aber nicht unbedingt notwendig, weil der beste Blick natürlich vor etwas weiter weg ist, da man ihn so komplett sieht.
9. Der etwas andere Friedhof in Tulcan
Der Friedhof in Tulcan, direkt an der Grenze zu Kolumbien ist definitiv sehenswert. Die Büsche auf dem gesamten Friedhof sind als Skulpturen geschnitten. Selbst bei Beerdigungen hält da die Trauer nicht so lange und es werden lächelnde Fotos neben Vögeln oder Elefanten geschossen.
10. Der Aufstieg auf die Basilika in Quito
Der Aufstieg auf und der Ausblick von der Basilika in der Altstadt Quitos ist toll. Ganz ohne europäische Sicherheitsstandards, kann man bis hoch auf die Türme steigen und genießt von dort einen super Blick über die Stadt.
11. Ein "Zoo" mitten in der Stadt - der Leguanpark in Guayaquil
Sie haben sich einfach von der Großstadt nicht vertreiben lassen wollen und haben einen kleinen Park mitten im Zentrum als ihre Heimat erklärt. Dutzende Leguane leben dort auf den Bäumen und kommen gegen Mittag zur täglichen Fütterung heruntergerutscht. Die kleinen Drachen sind total zahm, possieren gerne für Fotos und können sogar gefüttert werden.
12. Feiern mit Sand zwischen den Zehen in Montañita
Feiern am Strand mit einem Bier oder Cocktail in der Hand und Sand zwischen den Zehen kann so viel Spaß machen. Am besten geht das in Ecuador in dem kleinen Städtchen Montañita. Jeden Samstag wird diese von partywütigem Volk belagert. Aus den Bars und Clubs schallt Livemusik und die Nacht wird zum Tag gemacht. Am nächsten Morgen kann man dann am Strand entspannen oder versuchen auf einem Surfbrett sein Gleichgewicht wiederzufinden.
13. Abenteuer in Baños
Baños ist der perfekte Outdoor-Spielplatz für Erwachsene. Wildwasserrafting, Mountainbiking, Trekking, Schaukeln in luftiger Höhe, Ziplining und vieles mehr. Das lässt das Herz aller Adrenalinjunkies höher schlagen. Dazu liegt Baños sehr schön zwischen Bergen. Hier kann man es ein paar Tage aushalten.
14. Schmetterlinge hautnah in Mindo
15. Cuy-Essen in Baños
Aber auch in Ecuador hat uns das ein oder andere nicht ganz so gut gefallen:
- Müll
Das Müllproblem begleitet uns auf unserer gesamten Reise durch Mittel- und Südamerika. Die Menschen hier haben einfach null Verständnis dafür, dass Müll nicht auf die Straße, in die Flüsse, in Wälder oder an den Strand gehört. Zwei Wochen lang haben wir im Kinderclub bei Clara Luna den Kids versucht etwas über Müll beizubringen. Als Abschluss stand der große Playaton, der landesweite Strandaufräumtag. Alle waren mit großen Eifer dabei. Aber schon eine Woche später sah dieser aus, als ob nie etwas gemacht wurde. Jeden Morgen bei der Schildkrötenpatrouille haben wir zwei Plastiktüten voll gesammelt. Allerdings ist das tatsächlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Menschen wohnen neben Müll. Die Vorgärten sind voll damit. Wir hoffen, dass sich irgendwann etwas daran ändert.
- Smog und Kälte in Quito
Quito hat uns insgesamt nicht so gut gefallen. Ein Grund daran war sicherlich der ganze Smog der über der Stadt hing und das Atmen schwer machte. Nirgends sonst hatte ich solche Allergieprobleme wie dort und das hing sicher nicht mit irgendwelchen Pflanzen zusammen. Davon gab es nämlich relativ wenig. Außerdem war es ständig kalt. Die Stadt liegt natürlich auch auf fast 3.000m Höhe. Die Häuser sind schlecht isoliert. Warmes Wasser gab es auch nicht wirklich, von Heizungen wollen wir gar nicht sprechen. So mussten wir uns mit dicken Trainingshosen und dicken Socken ausstatten, um die Abende und Nächte zu überstehen. Ungemütlich.
- Feuerquallen in Montanita und Puerto Lopez
Surfen und Schnorcheln kann wirklich viel Spaß machen. Dieser wird aber auch recht schnell getrübt, wenn man nach wenigen Minuten aus dem Wasser muss, da Arme, Beine und der Bauch komplett verbrannt sind. Das ist uns sowohl in Montanita, als auch in Puerto Lopez passiert.
- "Gelddruckmaschine" Galapagos
Galapagos selbst ist faszinierend und einzigartig. Wie es aber teilweise von den Bewohnern ausgebeutet wird, damit diese schnelles Geld verdienen können, ist weniger schön. Häuser werden wie wild gebaut und bleiben oft halbfertig stehen. Müll liegt auf der Straße, am Strand und in der Natur. Abgase verpesten die Luft. Ein bisschen mehr Nachhaltigkeit würden wir uns für dieses Naturwunder wünschen.
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